Leider verlieren immer mehr Insekten, auch Bienen, durch den Menschen ihren natürlichen Lebensraum. Pestizide, versiegelte Böden und Monokulturen – Das sind nur einige der Gründe, die zu einem Rückgang der Insektenvielfalt führen. Wer sich für den Schutz der Wildbienen einsetzen möchte, kann im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon anfangen. Neben der Schaffung natürlicher Lebensräume durch das Anpflanzen eines abwechslungsreichen Nektar- und Pollenangebots in Form von Blütenpflanzen kann ein Insektenhotel eine gute Möglichkeit sein. In diesen Nisthilfen finden Wildbienen Platz zum Brüten und Überwintern. Beim Bau der Wildbienenhotels gibt es allerdings einige Punkte zu bedenken, damit sich die Tiere auch wirklich wohlfühlen.
Welches Material ist geeignet?
Hotels für Wildbienen gibt es inzwischen in vielen verschiedenen Formen und Größen. Wer nicht selbst ein Modell bauen möchte, findet auch zahlreiche Hotels in Baumärkten oder im Internet. Nicht immer sind diese Unterkünfte aber perfekt auf die Bedürfnisse der Wildbienen abgestimmt.
- Das verwendete Holz sollte ausreichend dick und trocken sein. Geeignet sind beispielsweise Laubhölzer wie Eiche, Buche oder Esche. Wenn Löcher in das Holz gebohrt werden, in die Insekten einziehen sollen: Nicht in Richtung der Holzfaser bohren, sondern immer seitlich (so, dass die Holzringe nicht zu sehen sind). Sonst dringt leicht Feuchtigkeit ein und Pilze bilden sich.
- Oft werden Materialien wie Stroh, Heu, Tannenzapfen und Ähnliches verwendet. Diese sind aber für Wildbienen nicht unbedingt geeignet. Optimal sind dagegen Schilfröhrchen, Bambusröhrchen und Holz. Wichtig ist, dass Kanten und Splitter stets abgeschliffen werden, damit sich die Insekten nicht an den Flügeln verletzen. Der Durchmesser der Löcher oder Röhrchenöffnungen sollte nie mehr als 10 mm betragen. Sonst werden kaum Wildbienen einziehen. Als Länge empfehlen sich 10 bis 15 cm, wobei die Röhrchen hinten mit Ton, Baumwolle oder Gips verschlossen werden sollten.
Wo stelle ich das Hotel am besten auf?
Das Insektenhotel sollte an einen sonnigen Ort gestellt werden, am besten Richtung Süden ausgerichtet. Die offene Seite sollte selbstverständlich frei zugänglich sein, während die geschlossene Seite ruhig an eine Wand anschließen kann. Das Hotel sollte jedenfalls vor Wind und Niederschlag geschützt werden. Eine Überdachung kann somit sinnvoll sein. Das Bienenhotel sollte nicht direkt auf den Boden gestellt oder zumindest vor Eindringen von Nässe geschützt werden. Wird die Unterkunft aufgehängt, ist darauf zu achten, dass sie gut fixiert ist und nicht „herumbaumeln“ kann.
Sinnvoll ist natürlich auch, das Hotel unerreichbar für Vögel aufzustellen. Da dies nicht immer leicht möglich ist, kann auch ein Drahtgitter vor den Öffnungen Abhilfe schaffen.
Selbst ein Bienenhotel bauen
Mit diesen Anleitungen gelingt der Bau des eigenen Bienenhotels schnell und einfach: