Rezension zu „Das Imkerbuch für Kids“ von Sarah Bude und Rebecca Schmitz
Was ist eine Bienenkönigin? Wie leben Bienen zusammen? Was macht ein Imker? Und warum reden alle davon, dass die Bienen gefährdet sind? Auch Kinder kennen die fleißigen Insekten, die unsere Pflanzen bestäuben. Und sie bekommen mit, dass zum Schutz der Bienen aufgerufen wird. Kein Wunder, dass viele mehr erfahren und verstehen möchten, wie sie mithelfen können. Höchste Zeit also, auch jungen Bienenfreund*innen auf leicht verständliche und spannende Weise Informationen rund um die summenden Tiere bereitzustellen. Einen solchen kindgerechten Einblick in die Welt der Bienen ermöglichen Sarah Bude, Erlebnispädagogin, und Rebecca Schmitz, ebenfalls Pädagogin, mit ihrem gelungenen Buch „Das Imkerbuch für Kids“.
Die folgende Rezension gibt Einblicke in Inhalt und Gestaltung des Buches. Ein Dank gebührt Amelie (13 Jahre), die das Buch testgelesen hat und erklärt, was ihr besonders gut gefallen hat.
Inhalt und Aufbau
Das Leben der Bienen und die Imkerei
Welche Bedeutung Bienen für die Natur und uns Menschen haben, stellen die Autorinnen gleich zu Beginn vor. Die jungen Leser*innen erfahren hier Spannendes über die Bestäubung und über verschiedene Bienenarten. Außerdem geben Bude und Schmitz Einblicke in die Behausung und Lebensweise der Tiere im Bienenstaat. Auch die Kommunikation und Orientierungsfähigkeit der Bienen wird kindgerecht aufbereitet und mit vielen Vergleichen und Beispielen auch für jüngere Leser*innen nachvollziehbar. Teilweise gehen die Informationen wirklich in die Tiefe, sodass auch ältere Kinder und Jugendliche viel Neues lernen werden.
Den nächsten Abschnitt bildet eine kleine Einführung in die Imkerei. Nicht nur Kinder, die selbst die Möglichkeit haben, beim Imkern zu helfen oder zuzusehen, werden sich für dieses Thema interessieren. So geben die Autorinnen einen spannenden Überblick über die Entwicklung der Beziehung zwischen Mensch und Biene und beschreiben die Imkerei heute. Mit dem nächsten kleinen Kapitel sprechen Bude und Schmitz dann ein wohl gerade bei Kindern sehr aktuelles Thema an: „Sind Bienen gefährlich?“, fragen sie und erklären leicht verständlich, warum und wie Bienen stechen können. Zudem geben sie praktische Tipps, was im Fall eines Stichs helfen kann und nehmen somit die Angst davor.
Weitere Themen, die angesprochen werden, sind die Ausstattung eines Imkers, Fütterung, Schwarmverhalten und Bienenkrankheiten. So bekommen Kinder interessante Einblicke in die Aufgaben von Imker*innen und möchten vielleicht sogar selbst mit dem Imkern beginnen.
Selbst aktiv werden
Ihr nächstes großes Kapitel widmen die Autorinnen den Produkten der Bienen. Kinder kennen sicherlich Honig und Wachs und können hier erfahren, wie diese Dinge entstehen. Zunächst finden Leser*innen heraus, wie Bienen Honig herstellen und wie viele gesunde Inhaltsstoffe darin enthalten sind. Gleichzeitig wird auch Wertschätzung für dieses Produkt vermittelt, wenn die Kinder erfahren, dass Bienen pro Kilogramm Honig drei bis fünf Millionen Blüten besuchen müssen. Wie genau der Honig gewonnen wird, beschreiben Bude und Schmitz im Anschluss und geben als kleines Extra zwei Rezeptvorschläge. So können die jungen Leser*innen selbst aktiv werden und Kekse backen oder Schokocreme herstellen.
Auch Bienenwachs kennen die meisten Kinder von Kerzen oder Kosmetikprodukten. Aber wie entsteht das eigentlich? Die Antwort darauf erhalten Leser*innen auf den nächsten Seiten und bekommen zusätzlich Anregungen für eigene kleine Bastelprojekte. Wer möchte nicht gerne selbst Kerzen oder ein Bienenwachs-Tuch herstellen?
Bienen schützen
Im letzten großen Abschnitt des Buches gehen die Autorinnen auf die Thematik des Bienensterbens und den Schutz unserer summenden Freunde ein. Kindgerecht wird hier erläutert, wie sich Monokulturen, Pestizide und Co auf die Natur auswirken und welche Folgen ein Schwinden der Bienen haben kann. Weil die jungen Leser*innen aber nicht nur Informationen möchten, sondern auch Tipps, wie sie selbst helfen können, folgt eine Anleitung für das Pflanzen einer eigenen Bienenweide. Auch die Möglichkeit einer „wilden Ecke“ im Garten thematisieren die Autorinnen.
Mit einer Anleitung für den Bau eines „Bienenhotels“ oder die Durchführung einer Honigverkostung laden Bude und Schmitz die jungen Leser*innen ein, selbst etwas zu tun. Der Abschnitt „bienenfreundlich Einkaufen“ vermittelt darüber hinaus ein Verständnis für den Zusammenhang zwischen Konsum und Bienenleben. Am Ende des Buches finden Kinder Vorschläge für einen bienenfreundlichen Schulgarten oder sogar eine Schulimkerei. Außerdem können sich Leser*innen, die zu richtigen Bienenfreund*innen geworden sind, auf der letzten Seite über weitere Literatur und Websites zum Thema informieren.
Kommentar von Testleserin Amelie (13 Jahre):
„Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil darin viele genaue Informationen enthalten sind. Die Themen sind so interessant und gut erklärt, dass es auch für ältere Kinder gut geeignet ist. Gut fand ich, dass es vier große Themenbereiche gab, die alles abdecken, was Leser*innen wissen wollen. Es ist sehr interessant, mehr über das Leben der Bienen zu erfahren und darüber, was man braucht, um selbst zu imkern. Besonders toll fand ich die Rezepte und Tipps zum Mitmachen. Weil ich es sehr wichtig finde, Bienen zu schützen, war das Kapitel über „Bienenschutz“ mein liebstes. Jetzt weiß ich, wie ich selbst im Garten und beim Einkaufen einen Beitrag leisten kann!“
Gestaltung und Gliederung
„Das Imkerbuch für Kids“ ist als handliches Taschenbuch in fast quadratischem Format erschienen. Vor allem für Kinder ist es dadurch perfekt zum Durchblättern und Mitnehmen geeignet. Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis und ein Farbsystem mit unterschiedlicher Farbe je Kapitel ermöglichen eine leichte Orientierung auch für junge Leser*innen. Jeder große Abschnitt wird darüber hinaus durch eine bunte Doppelseite mit Bildern und einer Übersicht über die Inhalte eingeleitet.
Die einzelnen Seiten sind übersichtlich, aber für Kinder bunt und ansprechend gestaltet. Rechts finden die jungen Leser*innen spannende Informationstexte, die durch bunte Überschriften gegliedert sind, sowie schöne Farbfotos. Infokästen liefern Zusatzwissen oder kleine Zusammenfassungen. Die linken Seiten sind dagegen für große Fotos und Boxen mit groß geschriebenen Einleitungen reserviert. So erfahren auch Kinder, die nicht den gesamten Text lesen möchten, die wichtigsten Informationen der Seite. Besonders die zahlreichen Fotos mit Tieren, Pflanzen sowie Kindern und Bienen machen dieses Buch zu einem faszinierenden und lehrreichen Erlebnis für Groß und Klein.
Kommentar von Testleserin Amelie (13 Jahre):
„Das Buch ist sehr schön gestaltet und hat mir vor allem wegen der ansprechenden Fotos gefallen. Diese passen immer gut zum Thema und durch die kleinen Beschreibungen bei jeder Abbildung konnte ich mir besser vorstellen, was darauf zu sehen ist. Der Text ist sehr übersichtlich gegliedert, aber teilweise ein bisschen klein. Jüngeren Kindern sollte das Buch also besser vorgelesen werden. Gut fand ich auch, dass jedes Thema mit einer großen bunten Seite mit Foto eingeleitet wird. Durch die kurzen Zusammenfassungen habe ich außerdem immer gleich gewusst, worum es in dem Abschnitt geht.“
Fazit
In ihrem Buch gelingt es den Autorinnen, teils komplexe Informationen kindgerecht und spannend aufzubereiten. So bekommen junge Leser*innen Einblicke in die spannende Welt der Bienen und werden durch die vielen Tipps auch gleich dazu angeregt, selbst aktiv zu werden. Egal ob vorgelesen oder allein durchgeblättert, ist „Das Imkerbuch für Kids“ durch die zahlreichen Fotografien und die ansprechende Gestaltung eine ganz besondere Erfahrung. Kinder lernen dadurch nicht nur mehr über die Honigbiene und die Imkerei, sondern auch über einen respektvollen Umgang mit der Natur und Tieren im Allgemeinen.
Kommentar von Testleserin Amelie (13 Jahre):
„Abschließend kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Die Themen sind alle besonders interessant und daher ist es auch für ein Referat gut geeignet. Aber auch alle Kinder, die gerne Ideen haben möchten, wie sie etwas für den Naturschutz tun können, freuen sich sicher über dieses Buch. Ich fand es auch gut, dass die Seiten so schön und bunt gestaltet sind. Außerdem ist es gut gelungen, dass die Informationen so erklärt werden, dass ich alles gut verstanden habe.“